Scheiden tut weh

2021-08-15
Hastings-on-Hudson
Scheiden tut weh

Die HBO-Serie „Divorce“ kann man sich im weitesten Sinne als Fortsetzung von „Sex and the City“ vorstellen. Die lange, nervenaufreibende Suche nach dem Mr. Right ist vorbei, man hat geheiratet, Kinder bekommen … und dann geht die Ehe in die Brüche. So hätte es bei jeder der 4 Ladies ausgehen können.

Sarah Jessica Parker spielt in dieser Serie keine Kolumnistin, sondern die Headhunterin Frances, die sich ihren Traum von einer eigenen Galerie erfüllt. Doch nicht nur beruflich, sondern auch privat will sie zu neuen Ufern aufbrechen und sich scheiden lassen. Ihre Ehe mit Robert ist nicht mehr zu retten, und das nicht nur, weil sie eine Affäre hatte. Ihre Kinder im Teenageralter finden ihre Mutter nur peinlich und machen das Ganze nicht gerade leichter. Verständnis findet sie nur bei ihren zwei engen Freundinnen, deren Leben nicht minder die reinste emotionale Achterbahn ist. 

Es ist eine Story, die schon tausend Mal erzählt wurde, und trotzdem gefällt mir diese Serie mit jeder Folge immer mehr. Das liegt vor allem an der gekonnten Mischung von schlagfertigen Sprüchen, beißendem Humor, unverbesserlichen Charakteren und den sensibel dargestellten Konflikten, die einem trotz aller Komik nahe gehen. In der ersten Staffel geht der hässliche Trennungsprozess es erst richtig los. Mal sehen, ob das Paar in Staffel 2 und 3 den Rosenkrieg unversehrt übersteht.