Von wahren Ereignissen inspiriert

Ich habe nie verstanden, warum sich in der Serie „Homeland“ die CIA-Agentin Carrie Mathison für Brody entschied und nicht für ihren sympathischeren und attraktiveren Kollegen Quinn, der ihr unzählige Male das Leben rettete. In der britischen Mini-Serie „Anatomie eines Skandals“ schlüpft der Schauspieler Rupert Friend in die Rolle des ehrgeizigen Abgeordneten James Whitehouse.
Wieder ist er massiven Angriffen ausgesetzt, jedoch diesmal nicht physischer Natur. Erst muss er seiner Frau Sophie eine Affäre mit seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin beichten, dann wird er auch noch von ihr der Vergewaltigung beschuldigt. Er beteuert seine Unschuld, doch selbst Sophie, die ihn seit der Studienzeit kennt und ihr Leben der Ehe, seiner Karriere und den Kindern untergeordnet hat, kommen langsam Zweifel. Wie gut kennt sie eigentlich ihren Mann, der es in den Neunzigern mit seinem besten Freund und jetzigem Premierminister im „Libertin Club“ krachen ließ und nun von ihm protegiert wird?
Packende Gerichtsverhandlungen lassen uns rätseln, ob James schuldig gesprochen wird oder nicht, doch genauso spannend ist die emotionale Achterbahn und allmähliche Wandlung seiner Frau, hervorragend verkörpert durch Sienna Miller. Dies verzeiht so manche kleine Lücken und unglaubwürdigen Zufälle in der Story, die sich um Privilegien und Machtmissbrauch der Elite dreht und auf einen gleichnamigen Roman von Sarah Vaughan und wahren Ereignissen basiert.