Eine amerikanische Lovestory

Edward Hopper zählt zu meinen Lieblingsmalern. Mich fasziniert die Klarheit und Ausdruckskraft, mit der er Menschen in verschiedenen Räumlichkeiten in Szene setzt und eine einzigartige Stimmung erzeugt. Zudem regen sie die Fantasie an. Was erzählen uns diese New Yorker Stadtszenen und Momentaufnahmen von einsamen Menschen in Wohnungen, Büros und Motels?
Der Entstehungsgeschichte dieser Werke, die den Alltag der amerikanischen Mittelschicht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts widerspiegeln, und der Karriere des Malers vom Werbegrafiker zum anerkannten Künstler geht die Doku „Hopper: Eine amerikanische Lovestory“ nach. Ich erfuhr, wie stark das Kino sein Schaffen beeinflusst hat. Zum ersten Mal hatte ich die Gelegenheit, auch Bilder von seiner Frau Josephine zu sehen. Über ihren alljährlichen gemeinsamen Sommerurlaub am Meer auf Cape Cod und ihrem schwierigen Eheleben hatte ich erst kürzlich in dem Roman „Schmales Land“ von Christiane Dwyer Hickey gelesen.
Ich bekam auch Lust, nochmals in dem Buch „Nighthawks. Stories nach Gemälden von Edward Hopper“ von Lawrence Block zu schmökern, in dem 17 amerikanische Autoren, darunter so namhafte wie Jeffrey Denver, Joyce Carol Oates und Stephen King, zu einem Gemälde ihrer Wahl einen Kurzkrimi verfasst haben. Die sehenswerte Doku ist bis 4. Juni in der ARTE-Mediathek verfügbar.