La ville de l'amour

Ein französischer Film, in dem es um die "Die Kunst zu lieben" geht und auch noch in Paris spielt, lässt einige Klischees erwarten. Und tatsächlich erntete der Episodenfilm ziemlich viel negative Kritik – die ich persönlich nicht teilen kann.
Während sich die Handlung in den meisten amerikanischen Romantik-Komödien auf die einzige Frage reduzieren lässt "Wann kriegen sie sich endlich?", gehen die Franzosen erfreulicherweise viel subtiler an das Thema heran. So beleuchtet der Regisseur Emmanuel Mouret alles, was die Liebe mit sich bringt wie Euphorie, Eifersucht, Kummer, Begehren oder Entfremdung in teils witzigen, teils absurden Situationen und lässt den Zuschauer immer wieder schmunzeln.
Besonders originell fand ich die Geschichte von Amélie und Boris, die sich heimlich in einem dunklen Hotelzimmer treffen wollen, Amélie jedoch in letzter Minute ihre schüchterne Single-Freundin Isabelle zu dem Tête-à-tête schickt und Boris merkt den Frauenwechsel nicht. Parallel bietet eine andere Freundin Isabelle an, ihr ihren Freund "auszuleihen", damit Isabelle wieder lernt, das Leben zu genießen. Solche skurrilen Einfälle haben doch nur die Franzosen. Für mich war es eine schöne Gelegenheit, mal wieder im Münchner Theatiner-Kino einen Film mit typisch französischem Charme im Originalton zu sehen, der auch noch in meiner Lieblingsstadt spielt.