Die Vielfalt des Münchner Jugendstils

Noch bis zum 23. März läuft in der Kunsthalle München die Ausstellung „Jugendstil. Made in Munich“. Für Jugendstil-Fans wie mich ein Muss, zumal der Fokus auf die Rolle Münchens als Wiege dieser Bewegung liegt.
Bei einer Erkundungstour durch Schwabing hatte ich mir vor langer Zeit das Buch „Jugendstil in München“ von Bernd Mollenhauer gekauft, das mittlerweile vergriffen ist. Viele darin abgebildeten Werke wie den Wandbehang „Der Peitschenhieb“ von Hermann Obrist, den „Schwanenteppich“ von Otto Eckmann oder Möbelstücke von Richard Riemerschmid konnte ich mir nun live ansehen.
Wichtigste Inspirationsquelle für die Künstler waren Flora und Fauna. Statt sie zu kopieren, entwickelten sie jedoch neue stilisierte Formen, wie die Skulptur „Bewegung“ von Hermann Obrist zeigt. In der Lithografiensammlung „Kunstformen der Natur“ ist unschwer zu erkennen, wie fasziniert Ernst Haeckel von der Unterwasserwelt war.
Ein besonderer Hingucker sind die farbenprächtigen Vasen von Georg Carl Reichenbach, verziert mit feinen Glasfäden und Nuppen, und die zahlreichen bunten Titelseiten der Kunst- und Literaturzeitschrift „Jugend“, die erstmals 1896 erschien. Ich freue mich schon auf die nächste Entdeckungstour durch München, bei der ich noch viele sehenswerte Häuserfassaden abklappern kann.