Frauen schreiben Kunstgeschichte

2025-04-01
Paris
Frauen schreiben Kunstgeschichte

Ist von berühmten Impressionisten die Rede, fallen meistens Namen wie Claude Monet oder Auguste Renoir, aber selten Berthe Morissot oder Mary Cassatt. Dabei zählten beide neben Marie Braquemond zu den „Trois Grandes Dames“ dieser Stilrichtung und waren erfolgreiche und gefeierte Malerinnen ihrer Zeit.

Diesen und vielen anderen Künstlerinnen widmet sich Susanne Radelhof in der MDR/arte-Dokumentation „Lost Women Art“. Während ich die zuvor genannten Impressionistinnen sehr schätze, lernte ich im Laufe der Doku viele neue Namen, von denen ich noch nie gehört habe: zum Beispiel Julie Wofthorn, die nach ihrer Ausbildung in Berlin nach Paris zog und stark von der französischen Plakatkunst beeinflusst wurde. Sie etablierte sich als Porträtmalerin, ist in vielen Vereinigungen aktiv und setzt sich für Frauenrechte ein.

Sehr beeindruckt hat mich die russische Avantgarde-Künstlerin Natalja Gontscharowa. 1913 präsentierte die 32-Jährige 761 Werke und wurde auf einen Schlag erfolgreich. Ihre provokanten Kunstwerke werden mal von der Polizei beschlagnahmt, mal müssen sie vor Gericht verteidigt werden. 

Im zweiten Teil des Films werden unter anderem Surrealistinnen wie Leonora Carrington, die Pionierin der abstrakten Malerei Hilma af Klimt und Charlotte Salomon mit ihrem Lebenswerk „Leben oder Theater“ in Erinnerung gerufen. Der Film ist bis 7.9.2025 in der ARD-Mediathek zu sehen.

 
Kunst, Selbstfindung, Zeitreise