Du hast die Haare schön

1978 in New York: Irving Rosenfeld betreibt eine geerbte Kette chemischer Reinigungen, strebt aber nach mehr. Da trifft es sich gut, dass er auf einer Party die geldgierige Sydney kennenlernt. Gemeinsam beginnen sie in dem abgefahrenen Gaunerfilm „American Hustle“ einen florierenden Handel mit gefälschter Kunst.
Als ihnen der ehrgeizige FBI-Agent Richie DiMaso auf die Schliche kommt, lässt sich Irving auf einen Deal ein: Er kommt mit milder Strafe davon, wenn er Richie hilft, einflussreiche korrupte Politiker zu fassen – ähnlich wie in der TV-Serie „White Collar“.
Sehenswert ist zum einen die Wandlungskunst des Hauptdarstellers Christian Bale, den ich absolut nicht wiedererkannt hätte. Das soll der Freak aus „American Psycho“ oder der Superheld aus „The Dark Knight“ sein? Während das großzügige Dekolleté seiner Geliebten schön anzusehen ist, bräuchte Irving nicht unbedingt seinen Bauch zur Schau zu stellen. Man weiß gar nicht, welche Frisur man mehr bewundern soll: Irvings mit Haarteil aufgepeppte Strähnen oder Richies durch unzählige Lockenwickler erlangte Haarpracht.
Auch die Nebenfiguren glänzen – zum Beispiel Irvings überkandidelte und unterschätzte Ehefrau oder der Gastauftritt einer Schauspielerlegende, der für einen großen Überraschungsmoment sorgt.
Kaum zu glauben, dass der Film auf einer wahren Geschichte beruht. Es gab tatsächlich eine Geheimoperation, genannt Abscam, mit der das FBI 1979 erfolgreich Korruptionsfälle in höchsten politischen Kreisen bekämpfte.