Beschwingte Gesellschaftssatire

Der Woody Allen Film „To Rome with love“ ist wie geschaffen für meinen Blog. Die Haupt- und Glanzrolle spielt nämlich die Stadt Rom selbst. In mehreren Episoden wird erzählt, wie sie von Einheimischen und Touristen erlebt und von manchen gar angebetet wird.
"Rom ist charismatisch. Ich habe mich in diese Stadt verliebt!" ruft die arbeitslose amerikanische Schauspielerin Monica euphorisch, als sie eines Nachts mit ihren Freunden in ein altes römisches Bad einbricht. Sie verführt selbst und lässt sich von der Ewigen Stadt zu verrückten Taten verführen. Man begleitet die Figuren nicht nur von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten, sondern auch in ihre unterschiedlichen Alltagswelten und interessanten Wohnungsstile.
Man fragt sich die ganze Zeit, ob und wie die einzelnen Episoden zusammenhängen. Das übergreifende Thema, dem sich Woody Allen widmet, ist der ebenso begehrte wie flüchtige Ruhm und die allerorts lauernden Versuchungen eines amourösen Abenteurs.
So wird der unauffällige Büroangestellte Leopoldo, herrlich gespeilt von Roberto Benigni, von einem Tag auf den anderen dafür berühmt, dass er berühmt geworden ist. Am besten gefällt mir Woody Allen als pensionierter Opernregisseur, dessen neurotisches Verhalten ständig von seiner Frau analysiert und sehr treffsicher kommentiert wird. Von seinen Europa-Filmen "Match Point", "Vicky Cristina Barcelona" und "Midnight Paris" hat mir der erste, der in London spielt, am besten gefallen. In welche Stadt wird es den Altmeister auf seinem Streifzug durch Europa wohl als nächstes verschlägt?