Psychoduell auf hoher See

2014-09-27
Salalah
Psychoduell auf hoher See

Kürzlich habe ich über den dänischen Film "Hijacking" berichtet, in dem es um ein von somalischen Piraten entführtes Containerschiff geht. Was die Amerikaner aus dem gleichen Thema, allerdings einer anderen wahren Begebenheit, gemacht haben, kann man sich in dem Film "Captain Phillips" ansehen. Der Seemann Captain Richard Phillips, gespielt von Tom Hanks, soll das Containerschiff Maersk Alabama von Salalah im Oman um das Horn von Afrika nach Mombasa überführen.

Von Anfang an hat der Captain ein ungutes Gefühl, zumal er eine offizielle Warnmail vor Piratenangrifen erhalten hat. Er führt zur Sicherheit Piratabwehrübungen mit seiner Crew durch, die sehr bald keine Übung mehr sind, sondern harte Realität. Vier somalische Piraten gelingt es trotz diverser Gegenmaßnamen, an Bord zu gehen. Man fragt sich, warum keine Waffen zum Schutz der Mannschaft an Bord sind.

Ab dem Zeitpunkt steht man als Zuschauer unter Dauerstrom. Man hofft ständig, dass es der Crew gelingt, die Piraten durch clevere Ideen zu überlisten, doch die Somalier machen es ihnen nicht leicht. Sehr interessant fand ich zwei gegensätzliche Charaktere unter den Piraten. Muse ist ein friedlicher, aber gieriger Typ, der nur scharf auf das Geld ist und davon träumt, ein Leben zu führen wie die Amerikaner. Sein Komplize dagegen ist hasserfüllt gegenüber den Amerikanern, die ihm keinen Respekt entgegenbringen, und zu jeder Gewaltmaßnahme bereit. 

Während in "Hijacking" die zähen Verhandlungen im Vordergrund standen, geht es in diesem Film mehr um die Befreiungsaktion. Das Aufgebot amerikanischer Kriegsschiffe am Ende wirkt etwas übertrieben und sorgt für mehr Action als die dänische Version, doch beide Filme bleiben bis zur letzten Minute nervenaufreibend.