Ein Zarentee erobert die Welt

Es gibt einen Tee, den man allein wegen des originellen Dosendesigns kaufen möchte: der KUSMI TEA. Die farbenfrohen barocken Metalldosen lassen bereits eine lange Tradition vermuten, die in Russland ihren Ursprung nahm. Pavel Kousmichoff, der Sohn einer russischen Bauernfamilie, verließ im Alter von 14 Jahren sein Heimatdorf und ging nach Sankt Petersburg, um Arbeit zu finden. Er konnte weder lesen noch schreiben und fand in einem Teegeschäft eine Anstellung als Botenjunge. Als der Geschäftsführer seine besonderen Fähigkeiten entdeckte, beschloss er Pavel zu fördern und führte ihn in die Geheimnisse russischer Teemischungen ein.
Als Pavel die Tochter eines bedeutenden Papierhändlers heiratete, schenkte ihm sein Chef einen Teeladen mit einer kleinen Wohnung in der Sadovaia-Straße. Dies war die Geburtsstunde des Teehauses P. M. Kousmichoff im Jahre 1867. Das Teehaus entwickelte sich schnell zu einem der größten Russlands und wurde Hoflieferant des Zaren.1917 gründete sein Sohn Vietcheslav, der sich zuvor in London mit englischem Tee beschäftigt hatte, das Haus Kusmi-Thé in Paris. In den folgenden Jahren eröffnete das Unternehmen Büros in New York, Hamburg, Konstantinopel und Berlin.
Heute bietet das Teehaus neben russischen Mischungen viele andere Sorten wie Rooibos, Kräuter- Wellness-Tees. Probiert habe ich bisher „Prinz Wladimir“, der 1888 zu Ehren von Waldimir dem Großen kreiert wurde. Es ist eine ungewöhnliche Mischung aus Earl Grey, Zitrusfrüchten, Vanille und Gewürzen, aber mit 14 € für 125 Gramm meiner Meinung nach überteuert.