Im Haus der Träume
Historische Serien wie „Luther“, „Sherlock“ und „Downton Abbey“ erfreuen sich großer Beliebtheit. Eine BBC-Produktion, die uns erneut ins Viktorianische Zeitalter versetzt, ist „The Paradise – Haus der Träume“. Sie erzählt die Geschichte von Großbritanniens erstem Kaufhaus und basiert auf dem Roman „Au Bonheur des Dames“ von Emile Zola. Gedreht wurde sie im Lambton Castle, einem Schloss in Durnham im Nordosten Englands, das seit 2011 gern für Hochzeiten und Konferenzen gemietet wird.
Anfangs erschien mir die Serie wie ein fader Abklatsch von „Mr. Selfridge“. John Moray, Witwer und Besitzer des Kaufhauses, ist die britische Version von Harry Selfridge, zeigt aber lange nicht so viel Charisma, Esprit und Ideenreichtum wie der amerikanische Kaufhausmogul. Interessanter sind da schon die Angestellten wie die frisch eingestellte Verkäuferin Denise Lovett, die mit ihren Marketingideen Schwung in die Damenabteilung bringt, und ihre intrigierenden Kontrahentinnen. Im starken Kontrast zu dem strebsamen Personal stehen die reichen Adligen, die von Katherine Glendenning, Morays Verlobte, treffend verkörpert werden. Ihr Lebensinhalt besteht hauptsächlich darin, sich mit Luxusgütern einzudecken und Männerherzen zu erobern.
Auch die Besitzer der kleinen Geschäfte in der High Street, die ihre handwerklichen Qualitäten anpreisen und ums Überleben kämpfen, lassen einen nicht kalt. Ihre Probleme sind auch heute noch aktuell, nur hat sich dem Wettbewerb zwischen Fachgeschäften, Kaufhäusern und Einkaufstempeln auch noch der Onlinehandel dazugesellt.