Das Herz berühren

2016-10-15
München
Das Herz berühren

Eine gute Adresse für hervorragende Cocktails war früher die Hong Kong Bar in der Kapuzinerstraße. Seit etwa zwei Jahren befindet sich dort ein Lokal mit ähnlich klingendem Namen: „Mongkok“. So heißt auch ein belebtes Stadtviertel von Hong Kong. Die reichhaltige Auswahl an Cocktails ist geblieben und auch das Essen steht dem Vorgängerlokal keineswegs nach, wie wir kürzlich feststellen konnten.

In letzter Zeit stört mich der hohe Lärmpegel in Restaurants, der jegliche Unterhaltung am Tisch erschwert – zuletzt im Sushi-Lokal Sansaro. Diesmal ergatterten wir erfreulicherweise einen ruhigeren Platz gegenüber der Bar und konnten es uns in komfortablen breiten Polsterstühlen bequem machen. Beim Studieren der Speisekarte fiel mir gleich die große Auswahl an Dim Sums auf, für die ich eine Schwäche habe. „Dim Sum“ heißt wörtlich übersetzt „das Herz berühren“ und steht in China ganz allgemein für traditionelle Spezialitäten, die als Snack gereicht werden. Hierzulande assoziiert man vor allem mit Gemüse oder Fleisch gefüllte gedämpfte Teigtaschen aus der kantonesischen Küche.

Da ich das Gericht selten selber zubereite, stellte ich mir gleich eine ganze Mischung verschiedener Sorten zusammen: Bereits die Wan Tan Suppe als Vorspeise enthielt neben Seealgen Teigtaschen. Dann folgte ein bunter Dim Sum Mix mit Füllungen wie Tofu, Shiitake, Lotuswurzel, Ente, Schweinefleisch, Chinakohl und Shrimps. Dazu gab es knusprig frittierte Süsskartoffeln in scharfer Szechuan Mayonnaise. Meine Freunde verließen sich lieber auf bewährte Klassiker wie knusprige Ente in Kokosmilch mit Gemüse aus dem Wok und beobachteten belustigt, wie sich die Bambuskörbe vor mir türmten. Alles schmeckte sehr deliziös. Es waren eben lauter kleine Leckerbissen, die das Herz berühren. 

 
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