Eine Witwe kämpft für ihren Traum

Die kleine, aber feine Buchhandlung von Florence Green sieht richtig gemütlich aus und lädt ein zum Schmökern. Bis zur Eröffnung hat die Witwe in der Buchverfilmung "Der Buchladen der Florence Green" jedoch viele Hürden überwinden müssen. Bei den Dorfbewohnern von Hardborough, einem kleinen englischen Fischerdorf, stieß sie auf Skepsis und Ablehnung, besonders bei der einflussreichen Violet Gamart, die das alte Haus in ein Kulturzentrum verwandeln wollte. Doch sie ließ sich von ihrem Traum nicht abbringen und bewies Mut und Hartnäckigkeit.
Genau das beeindruckte Mr. Brundish, einer der wenigen Leseratten im Ort, der sich schnell zum Stammkunden und engen Vertrauten von Florence entwickelt. Sie entfacht seine Begeisterung für den Science-Fiction Schriftsteller Ray Bradbury und bittet ihrerseits um seine Meinung zum Skandalroman „Lolita“. Heutzutage tauscht man sich über Leserportale aus, damals schrieb man sich noch förmlich Briefe oder unterhielt sich distinguiert beim Kaffeekränzchen. Zu den wenigen Menschen, die Florence unterstützen, zählt auch die Schülerin Christine, die in ihrem Buchladen aushilft.
Die idyllische Landschaft und das biedere Leben in dem beschaulichen Dorf stehen im starken Kontrast zu den fiesen Intrigen, die hinter Florence’ Rücken geschmiedet werden. Dahinter steht natürlich ihre größte Gegnerin Violet Gamart, die mit allen Mitteln versucht, die Buchhändlerin zu vertreiben. Besonders sehenswert sind die Schauspieler, allen voran Bill Nighy, über dessen Wandlungsfähigkeit und facettenreiche Mimik und Gestik ich immer wieder nur staunen kann. Einen Vergleich zu der Buchvorlage „The Bookshop“ von Penelope Fitzgerald habe ich leider nicht, da ich den Roman nicht gelesen habe, doch für mich war der Film etwas zu behäbig.