Ein Kunde verschwindet

2019-10-01
London
Ein Kunde verschwindet

Ich abonniere mittlerweile eine ganze Reihe von Podcasts unterschiedlichster Art: Von Hörbuchempfehlungen, Design- und Kulturthemen, Persönlichkeitsentwicklung in französischer Sprache (so schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe) bis hin zu Funk- und Discomusik. Seit kurzem habe ich die Fiction Podcasts für mich entdeckt. In Deutschland sind sie erst im Kommen, doch im englischsprachigen Raum erfreuen sie sich bereits großer Beliebtheit.

Ein Podcast, der oft unter den Top 25 genannt wird und meine Neugier weckte, ist die britische Serie "The Amelia Project". Hinter dem Namen verbirgt sich eine Agentur, die sich darauf spezialisiert hat, den Tod ihrer Kunden vorzutäuschen. Ob Hausfrau, Politiker oder Agent, jeder Kunde ist willkommen, sofern der Auftrag anspruchsvoll ist.

Elizabeth Barton, Kundin in der ersten Folge, scheint die nötigen Kriterien zu erfüllen. Sie wurde von ihrem Ehemann betrogen und will sich rächen, indem sie einen besonders grausamen Selbstmord inszeniert. Die Agentur schlägt eine Reihe von spektakulären Szenarien vor, doch sie sich lässt nur schwer zufriedenstellen.

Großen Herausforderungen kann der Interviewer der Agentur, gespielt von Alan Burgon, ebenso wenig widerstehen wie heißer Schokolade, die er während seiner Befragungen genüsslich schlürft. Mit seiner herrlich distinguierten Sprechweise und dem typisch britischen Humor bringt er mich immer wieder zum Schmunzeln. Man merkt nicht nur den Machern Philip Thorne and Øystein Ulsberg Brager, sondern auch allen Schauspielern an, dass sie mit großer Begeisterung bei der Sache sind.

 
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