Die jungen Jahre eines Kult-Kommissars

Als großer Fan von Henning Mankell habe ich all seine Kurt Wallander Krimis verschlungen. Die Verfilmungen dagegen konnten mich nicht so überzeugen. Trotzdem beschloss ich, der Netflix-Serie „Der junge Wallander“ eine Chance zu geben - auch aus nostalgischen Gründen, um die Erinnerungen an eine Figur, die ich so intensiv begleitet habe, aufleben zu lassen.
In der sechsteiligen Serie geht es um einen grausamen Mord an einen Jugendlichen in dem sozial benachteiligten Viertel Rosengard. Der Streifenpolizist Wallander, der im gleichen Viertel wohnt, bekommt unerwartet die Chance, die Kripo bei dem Fall zu unterstützen. Die Spur führt zu jugendlichen Banden, illegalen Flüchtlingen, Rechtsradikalen und einem mächtigen Familienunternehmen.
Im Gegensatz zum „alten“ Wallander ist der junge Polizist auf Anhieb eine sympathische Figur, weder psychisch angeknackst noch depressiv veranlagt. Durch seinen guten Instinkt, seinen Mut und seine Hartnäckigkeit bringt er die Ermittlungen stetig weiter, zeigt aber auch eine emotionale und melancholische Seite.
Wie in den Kurt Wallander Romanen stehen auch in dieser Serie Abgründe der menschlichen Seele sowie soziale und gesellschaftspolitische Probleme im Vordergrund und erzählen eine sehr glaubhafte Geschichte aus der heutigen Zeit.