Pariser Wohnhaus vor der Zerreißprobe

Noch immer bestimmt Corona unseren Alltag – trotz Impfstoff. Wer hat da noch Lust, die Berichterstattung zu verfolgen, geschweige denn einen Film darüber anzusehen. Die Komödie „8 Rue de l‘Humanité“ sorgt trotz allem für nette Abendunterhaltung. Sie handelt von sieben Familien in einem Wohnhaus, die während eines Lockdowns auf unterschiedliche Weise versuchen, mit der Situation klarzukommen.
Manchen von ihnen fällt es besonders schwer, so wie dem Hypochonder Martin, der sich ständig desinfiziert, mit Tauchermaske zum Einkaufen geht und mit seiner Angst vor Ansteckung seine Frau in den Wahnsinn treibt. Sie ihrerseits kann ihren Beruf als Anwältin per Videochat nur bedingt ausführen. Louise muss ihre Bar schließen und kommt dank dem Nachbarsjungen auf eine clevere Geschäftsidee. Ein Fitnesstrainer versucht, mit Onlinekursen seine Fangemeinde zu halten. Und ein Laborbiologe sucht krampfhaft nach Versuchsobjekten, um an einem Impfstoff zu forschen.
Der Film deckt eine große Bandbreite von typischen Problemen und Emotionen ab, die uns sicher allen bekannt vorkommen: Stress, Angst, Panik, Aggression und Misstrauen. Er zeigt aber auch – wie der Titel verrät –, dass es anders geht. Manchmal rutscht er in Klamauk ab oder trägt zu dick auf, aber besonders zum Ende hin ist es eine warmherzige Geschichte und ein Appell für nachbarschaftlichen Zusammenhalt und Menschlichkeit in dieser Krise.