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Seinem Doppelgänger auf der Spur

2021-12-08
Amsterdam
Seinem Doppelgänger auf der Spur

Die schönen Grachtenhäuser von Amsterdam sind immer wieder eine Reise wert. Erst recht, wenn einem ein Handyfoto suggeriert, dass man vor solch einem Haus steht, obwohl man noch nie dort war. Das beteuert zumindest Roy Paulsen in der „Amsterdamer Novelle“, als sein Sohn ihm einen Schnappschuss zeigt. Der Mann auf dem Fahrrad sieht Roy tatsächlich zum Verwechseln ähnlich. Obwohl es sich nur um einen Irrtum handeln kann, lässt ihn das Foto nicht mehr los. So begibt sich der Kölner spontan nach Amsterdam, in der Hoffnung, dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

Seine Reise weckt beim Leser große Neugier: Wird Roy das besagte Haus finden? Wohnt dort ein Doppelgänger von ihm? Gemeinsam mit ihm lassen wir uns durch die Stadt und die Handlung treiben, in der uns so einige sonderbare Ereignisse und Überraschungen erwarten. 

Schon in „Die Büglerin“ gefiel mir, wie Heinrich Steinfest aberwitzige Ideen und surreale Momente in seine Geschichte einbaut. Auch diesmal befeuert er unsere Fantasie, jongliert mit Zufällen und Täuschungen und treibt ein intelligentes Spiel mit uns. Dass Roys Sohn ein Computerspiel über Rembrandt als Zeitreisender entwickelt, ist sicher kein Zufall. Und auch mit einer Büchernische, die lauter Bücher zum Thema Zeit enthält, scheint es eine besondere Bewandtnis zu haben. Die pointiert erzählte und philosophisch angehauchte Novelle regt zum Nachdenken an, inwieweit unser Schicksal vorbestimmt ist.