Wo Europa und Asien verschmelzen

In Istanbul passierte mir einmal ein Missgeschick. Mit Hilfe meines Reiseführers versuchte ich, dem Taxifahrer den Weg zum Hotel zu erklären. Es ist dort nämlich nicht selbstverständlich, dass die Taxifahrer gleich Bescheid wissen, wenn man ihnen den Namen eines Hotels nennt. Deshalb, so fanden wir später heraus, ist auf den Visitenkarten der Hotels oft ein Lageplan für die Taxifahrer abgebildet. Damit konnte ich am Anreisetag leider noch nicht dienen.
Als wir nach einigen Runden im historischen Viertel endlich vor dem richtigen Hotel standen, bezahlten und mit unserem Gepäck ausstiegen, brauste das Taxi auch schon davon – mit meinem Reiseführer auf dem Rücksitz. So tragisch war es nicht, da man heutzutage ja mit seinem Handy oder Tablet auf beliebig viele Online-Führer zurückgreifen kann. Aber für diesen Städtetrip hatte ich mir ein besonders schönes Büchlein besorgt: den "Wallpaper City Guide Istanbul", der sich vor allem an Design,- Kunst- und Architekturinteressierte richtet.
Zu bedauerlich, dass ich den Reiseführer bis dahin nur grob durchgeblättert hatte. Aber wir kamen gut ohne ihn zurecht und unternahmen eine ganze Menge: eine Stadtrundfahrt zum Thema "Kaiserliche und osmanische Einflüsse in Istanbul", Besichtigung der Blauen Moschee, der Hagia Sophia und des Topkapi-Palastes, Besuch des Großen Bazars, Shopping-Tour nach Taksim... Ein unvergessliches Erlebnis war die Fahrt auf dem Bosporus mit Blick auf die Moscheen, den imposanten Dolmabahce-Palast und die begehrten, aber leider unbezahlbaren Luxusvillen am Ufer.