Geschichten aus Papier

„Es war einmal ein Stück Papier“. Das ist nicht der Anfang eines Märchens, sondern der Titel eines Praxisbuchs für alle, die in die Collagenkunst hineinschnuppern wollen. Die New Yorker Künstlerin und Illustratorin Andrea d‘Aquino zeigt darin, was für kuriose, witzige und unvorhergesehene Dinge aus einem Stück Papier entstehen können, indem man es zerschneidet, zerreißt, bemalt und klebt.
Das Buch ist unterteilt in die Themen Sammeln, Denken und Machen. Zunächst erklärt sie die Grundausstattung sowie einige nützliche Dinge, die man für eine Collage braucht. Wer wie ich viele Andenken wie Eintrittskarten, Papiertüten aufhebt oder schönes Papier sammelt, ist hier eindeutig im Vorteil! Alle anderen können mit den 50 doppelseitig bedruckten Collage-Papieren, die das Buch enthält, loslegen. Anschließend gibt sie Tipps, wie wir Zweifel vor dem leeren Blatt ablegen und Selbstvertrauen gewinnen, auch wenn die ersten Entwürfe völlig chaotisch und sinnlos aussehen.
Im dritten Teil kann man sich von verschiedenen Kompositionen mit unterschiedlichem Fokus wie weiche und spitze Formen, abstrakte und surreale Motive, Typographie oder Dramatik inspirieren lassen. Papiercollagen erinnern mich vor allem an vergangene Seminarübungen, in denen wir unsere Stärken oder Zukunftswünsche visualisiert haben, und an Mood- und Visionboards, die ich jetzt noch gern entwerfe, allerdings vorwiegend digital. Daher ist dieses Buch für mich eine tolle Entdeckung, um noch mehr Collagetechniken kennenzulernen und mich kreativ auszutoben.