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Eintauchen in Fridas Kosmos

2023-01-21
Mexiko-Stadt
Eintauchen in Fridas Kosmos

Über Frida Kahlo habe ich zwei Biografien gelesen: „Frida“ von Maren Gottschalk und „Das Leben ist ein Fest“ von Claire Berest. Ausgestattet mit ein wenig Hintergrundwissen war die Schau „Viva Frida Kahlo“ in Utopia, die ich vorgestern besucht habe, ein besonderes Erlebnis für mich. „Immersive Experience“ nennt sich die 360-Grad-Ausstellung in der ehemaligen Reithalle in Schwabing, die bis zum 10. Februar läuft, und tatsächlich wird man auf eine ganz besondere Art in den Kosmos der mexikanischen Künstlerin hineingezogen.

Bequeme Sitzsäcke laden dazu ein, sich reinzulümmeln und die Projektionen auf bis zu 34 Meter langen und 10 Meter hohen Wänden auf sich wirken zu lassen. Die virtuell inszenierten farbenfrohen Gemälde kombiniert mit Schwarzweißfotografien und visuellen Effekten erzählen von Fridas Kindheit, ihrem schweren Busunfall, der Ehe mit dem Maler Diego de Rivera und seinen Affären. Untermalt wird die multimediale Präsentation durch Latino-Klänge und mit spanischem Akzent gesprochenen Originalzitaten. An einer Stelle beschreibt Frida, wie sie sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Schicksalsschläge und ihren Schmerz durch ihre Kunst in etwas Schönes zu verwandeln. Das spiegelt sich zum Beispiel in einem Gemälde wider, in dem aus Blutflecken Blumenblüten werden. Diese Stelle ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Im Fernsehen hatte ich schon Berichte über immersive Ausstellungen in verschiedenen Städten gesehen, zum Beispiel zu Claude Monet oder Vincent Van Gogh, und war etwas skeptisch, ob so ein flirrender Bilderrausch den Kunstwerken gerecht wird. Solange ich die Bilder nicht im Original sehen kann, freue ich mich, dass ich Fridas Leben und Kunst auf diese besondere Art erleben konnte.

 
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