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Die geniale Schwester

2023-03-11
Berlin
Die geniale Schwester

Spätestens seit der Lektüre von „Good morning, Mister Mendelssohn“ weiß ich, wie stark Fanny Hensel im Schatten ihres jüngeren Bruders Felix Mendelssohn Bartholdy stand. Dabei war sie so fleißig wie kaum ein anderer: Mehr als 450 Werke hat sie komponiert, darunter Klavier- und Liedkompositionen, Orchester- und Chorstücke.

Ihrem Leben und Schaffen widmet sich Anna Neuhaus in ihrer Dokumentation „Die geniale Schwester“, die morgen um 23:15 Uhr auf arte zu sehen ist. Fanny veranstaltete in Berlin regelmäßig Sonntagsmatineen, wo sie unter anderem ihre eigenen Kompositionen und die ihres Bruders aufführte. Sie spielte Klavier, leitete den Chor und griff als eine der ersten Frauen zum Taktstock. Erst mit 40 Jahren jedoch – nach einer prägenden Italienreise – traute sie sich, ihre Werke zu veröffentlichen.

Der Film zeigt eindrucksvoll, wie eine hochbegabte Frau lange Zeit unter der geschwisterlichen Rivalität und den Regeln einer patriarchalischen Gesellschaft litt und sich allmählich emanzipierte. Bis 5. Juni ist er in der arte Mediathek verfügbar.

 
Biografie, Zeitreise