Turbulentes High School-Leben
Manchmal habe ich ganz schön verrückte Träume, zum Beispiel, dass ich eine Abiprüfung vor mir habe, in Latein oder Mathe, und in Panik ausbreche, weil ich völlig unvorbereitet bin. Dabei liegt die Schulzeit schon lange hinter, aber bei einer Serie wie “Never have I ever“ kamen viele Erinnerungen hoch.
Normalerweise käme ich nicht auf die Idee, mir eine Coming-of-Age-Serie anzusehen, aber wenn die Dialoge derart vor Witz und Charme sprühen, spielt das Alter kaum eine Rolle. Sympathisch finde ich, dass die Hauptfigur Devi, Tochter indischer Einwanderer, so viele Facetten hat: sie ist Klassenbeste und Außenseiterin, romantisch und rebellisch, mitfühlend und egoistisch, hat ehrgeizige Träume und will cool sein. Wenn es darum geht, ihre eigenen Ziele zu erreichen, ist sie stur und lässt schon mal ihre zwei besten Freundinnen hängen. Neben den typischen Problemen einer Teenagerin hat sie zudem den plötzlichen Tod ihres geliebten Vaters zu verarbeiten.
Auch die Nebenfiguren – allesamt fantastisch besetzt – sind jede für sich interessant, verhalten sich manchmal anders als man es erwartet und entwickeln sich im Laufe der vier Staffeln weiter. Dramen spielen sich nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause ab, wo Devi von ihrer strengen Mutter und ihrer älteren Kusine bewacht wird. Wie die Familie trotz Hindernissen indische Traditionen in ihren Alltag integriert, gibt der Comedy-Serie mit großen Gefühlen und Tiefgang eine besondere Note.