Eigenwillige Urlauber vor der Küste Cornwalls

Der Roman „Das Fest“ von Margaret Kennedy spielt im Sommer 1947 in einer Familienpension am Fuße der hochragenden Klippen Cornwalls. Dass es dem Untergang geweiht ist, wird gleich am Anfang vorweggenommen. Doch wie kam es zu dem Felssturz? Und wer zählt zu den Überlebenden? Was sich eine Woche zuvor in dem Hotel angespielt hat, erfahren wir aus Briefen, Dialogen und Tagebüchern der illustren, höchst eigenwilligen Gäste. Sieben von ihnen verkörpern jeweils eine der Todsünden - eine originelle Idee! - was uns rätseln lässt, wer wohl zu den Opfern des Unglücks zählen wird.
Ich fand den Roman very british, aber nicht im Sinne von distinguiert und gentlemanlike, denn die Figuren gehen nicht gerade zimperlich miteinander um, sondern vielmehr was ihre Marotten und den bissigen Humor betrifft. Die Mischung aus amourösen Verflechtungen, moralisch fragwürdigem Verhalten und kritischen Debatten über die Nachkriegspolitik bietet eine unterhaltsame, kurzweilige Lektüre.