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Pionierin der abstrakten Malerei

2024-06-19
Stockholm
Pionierin der abstrakten Malerei

Von der Malerin Hilma af Klint habe ich schon viel gehört, jedoch nicht von der Gruppe De Fem, der sie angehörte. Das Autorinnentrio Sofia Lundberg, Alyson Richman und M.J. Rose bringt in dem biografischen Roman „Hilma“ Licht in diesen spiritistischen Zirkel, der an der Entstehung des Bildzyklus „Gemälde für Tempel“ mitwirkte. Anna, Mathilda, Cornelia und Sigrid – jede einzelne wird näher beleuchtet, so dass ihre Charaktere, Motivationen und ihre Beziehung zu Hilma deutlich werden.

In einer zweiten Zeitebene beschreibt der Ich-Erzähler und Kurator Eben, wie er das erste Mal mit Hilmas Gemälden in Berührung kommt und wie er 1918 in New York eine Retrospektive im Guggenheim Museum organisiert. Seine Befürchtung, dass die Künstlerin als verrückte Mystikerin in die esoterische Ecke gedrängt wird, ist verständlich: Hilma und ihre engsten Freundinnen trafen sich jede Woche zu spirituellen Sitzungen, um die Botschaften der Geister auf die Leinwand zu bannen und künstlerische Grenzen zu sprengen.

Die Liebesgeschichte in der Gegenwart erschien mir etwas konstruiert. Davon abgesehen hat mir der dramaturgische Aufbau und der Versuch, Antworten auf viele ungeklärte Fragen in Hilmas Leben zu finden, sehr gut gefallen. Nach der Lektüre hat man einen etwas leichteren Zugang zu Hilmas wandfüllenden, symbolträchtigen Gemälden voller Kreise, Spiralen und imposanten Farbkombinationen. 

 
Biografie, Kunst