Geschichtsträchtiges Grand Hotel

Marrakech ist ein Reiseziel, das seit langer Zeit auf unserer Wunschliste steht. Eine verlockende Unterkunft wüsste ich auch schon, nachdem ich eine Doku über „La Mamounia“ gesehen habe. Die Legende besagt, dass im 18. Jahrhundert der damalige Sultan Sidi Mohammed Ben Abdellah nach einem passenden Hochzeitsgeschenk für seine Söhne suchte und auf einen prächtigen Garten außerhalb von Kasbah stieß. Es wurde das Geschenk an Sohn Moulay Mamoun und bei der Eröffnung des Hotels vor 100 Jahren ein wichtiger Bestandteil.
Viele bedeutende Künstler haben sich in diese Luxusherberge verliebt, die wie ein orientalischer Palast anmutet, gepaart mit Art-Déco-Elementen. Einer von ihnen ist Winston Churchill, der ab 1935 regelmäßig dort abstieg, sich von dem weitläufigen Paradiesgarten inspirieren ließ und viele Aquarelle malte, die auf Auktionen Rekordpreise erzielten. Nach ihm wurde eine Bar in La Mamounia benannt.
Auch der französische Maler Jacques Majorelle hat vor allem farblich markante Spuren hinterlassen. Er entdeckte einen besonderen Blauton, der heute als "Majorelle Blau" bezeichnet wird. Er findet sich in Fenstern, auf Wänden, im Mobiliar des Hotels aber auch überall auf seinem eigenen Grundstück wieder, wo er die Fassade seines Atelierhauses, Zäune, Mauern, Tore und Blumentöpfe in diesem Blau strich.
Zu den prominenten Hotelgästen zählten außerdem Alfred Hitchcock, der dort „Der Mann, der zu viel wusste“ drehte, und Yves St. Laurent, der das Hotel als kreativen Rückzugsort schätzte. Ich bin gespannt auf die drei weiteren Folgen der Reihe „Hotellegenden“, die in der arte-Mediathek zu sehen sind.