Die erste Filmregisseurin der Welt

Wenn ich an die Anfänge des Films denke, fallen mir als Erstes die Lumières Brüder ein. Dass eine Frau namens Alice Guy-Blaché die Männerdomäne eroberte und als Filmpionierin berühmt wurde, erfuhr ich erst in dem Film „Alice Guy“.
Als sie 1894 von Léon Gaumont als Sekretärin eingestellt wurde, der später in die Filmproduktion einstieg, war der Grundstein für ihre Karriere gelegt. Die kinematografischen Vorführungen verbreiteten sich immer mehr, doch die Filme, die meist Alltagsszenen zeigten und sich ähnelten, fand Alice langweilig. Sie wollte etwas völlig anderes filmen, drehte den ersten fiktionalen Film „La Fée aux Choux“ und landete einen Riesenerfolg.
Den anfänglichen Slapstick-Komödien kann man in der heutigen Zeit wenig abgewinnen, es sei denn, man ist Buster Keaton Fan, aber sie waren der Vorreiter für die darauf folgenden Western, Krimis und Liebesfilme. Bemerkenswert, wie ihre Verantwortung bei Gaumont als Drehbuchautorin, Regisseurin und Produktionsleiterin immer weiter wuchs. 1910 gründete sie mit ihrem Mann sogar ein eigenes Filmstudio. Dieses Porträt über eine Filmpionierin, die den Spielfilm erfand und unzählige Komödien, Musicals und Western schuf, ist nicht nur für Cineasten sehenswert. Leider ist die Doku in der arte Mediathek nicht mehr verfügbar, aber Einblick in ihr Schaffen gibt auch der Film „Be Natural“ auf DVD. Hier ein Trailer auf YouTube.