Es begann mit einer Torte

Meine Reise nach Karlsbad liegt schon sehr lang zurück. Sicher ist, dass ich nicht im Grandhotel Pupp abgestiegen bin, das ich nun in der Reihe „Hotellegenden“ auf arte näher kennenlernen konnte. Alles begann mit einem Cafésalon, in dem der Konditor Johann Georg Pupp mit seinen süßen Kreationen die adlige Klientel anlockte und mit der Pupp-Torte berühmt wurde. Dies war der Anfang der Pupp-Dynastie, die nach und nach strategische Gebäude und Grundstücke in der Umgebung erwarb und 1892 das Grandhotel Pupp errichtete.
Das Gebäude im Neobarock- und Jugendstil war Schauplatz des James Bond Filmes „Casino Royale“ und diente als Vorbild für die Gestaltung des „Grand Hotel Budapest“ im gleichnamigen Film. Es blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, in der es in österreichischer, in russischer und schließlich in tschechischer Hand war. Der prunkvolle Ballsaal, in dem einst Klänge von Anton Dvořák und Friedrich Smetana erklangen, wird beim jährlich stattfindenden Karlsbader Filmfestival zum Kinosaal.
Das Porträt eines Hotels finde ich deshalb so spannend, weil es so viele verschiedene Facetten enthält: die Gebäudearchitektur und Inneneinrichtung, die Menschen, die bei der Entstehung und Weiterentwicklung mitgewirkt haben, bedeutende Ereignisse und Gäste und die Historie der Stadt. Daher werde ich mir auch die Filme über Raffles in Warschau und das Shelbourne in Dublin nicht entgehen lassen.