Kampf um eine Ranch

Auch wenn ich mit Pferden und Cowboys nichts am Hut habe, komme ich zur Zeit von der Serie „Yellowstone“ nicht los. Im Mittelpunkt steht der Rancher John Dutton, der sein Land am Rand des Yellowstone-Nationalparks gegen profitgierige Unternehmer und das indianische Reservat verteidigen muss.
Jedes Familienmitglied und ihre gegensätzlichen Charaktere sind sehr scharf gezeichnet, so dass man mit Spannung verfolgt, wie die Geschwister mit dem dominanten Vater, verkörpert durch Kevin Costner, und seinen Erwartungen umgeht. Weder der jüngste Bruder und Außenseiter Kayce, der um Anerkennung heischende Losertyp Jamie, noch die aufsässige, von sich überzeugte Beth sind mir sympathisch, doch welche inneren und äußeren Kämpfe sie austragen müssen, lässt einen nicht kalt.
Noch schwerer trifft es jemanden wie Caseys indianische Ehefrau Monica. Ihr wird immer mehr bewusst, dass sie in eine völlig kaputte Familie eingeheiratet hat und wird ständig mit ihrem kleinen Sohn von den eskalierenden, brutalen Machtspielen zwischen der Dutton-Dynastie und deren Feinden in Mitleidenschaft gezogen. Mit gefällt der starke Kontrast zwischen den atemberaubenden Naturlandschaften und der einladenden Weite Montanas einerseits und der im Fadenkreuz stehenden Ranch, die die Familie und angestellten Cowboys zu Gefangenen macht. Ich bin am Ende der dritten Staffel angelangt und etwas enttäuscht, dass die Probleme zunehmend mit brachialer Gewalt statt mit kluger Taktik angegangen werden. Mal sehen, wie es nach dem Cliffhanger weitergeht.