Einblicke in den Schaffensprozess

Ich habe zwar schon viele Bücher zum Thema Kreativität gelesen, aber festgestellt, dass ich immer wieder auf neue Inspirationen stoße, selbst wenn sich die Inhalte ähneln. So ging es mir auch mit dem Buch „The Creative Act: A Way of Being“ („kreativ. Die Kunst zu sein“) von Rick Rubin, bei dem ich zuschlug, weil es im Angebot war.
Der Starproduzent beschreibt sehr ausführlich den Schaffensprozess, von der Ideenfindung bis zum Abschluss und der Entscheidung, das Ergebnis mit anderen zu teilen. Dabei hatte ich so manche Aha-Erlebnisse, denn er beschreibt viele Situationen, die mir bekannt vorkommen. Wie legt man sich auf ein Thema fest? Was kann man tun, wenn die künstlerische Arbeit ins Stocken gerät? Welche Rolle spielt die Umgebung?
Nach Rick Rubin gibt es „Experimenter“, die gern verschiedene Ansätze ausprobieren und sich dabei Zeit lassen, während „Finisher“ ihre Arbeit zügig abschließen. Ich zähle mich wohl tendenziell zu den ersteren und werde seinen Rat beherzigen, eine gute Balance zwischen den Gegensätzen zu finden. Der Autor gibt dabei nützliche Tipps, wie man den richtigen Zeitpunkt findet, trotz Zweifel zum Abschluss zu kommen.
Interessant fand ich auch die Idee, eigene temporäre Regeln aufzustellen, wie es Lars von Trier beim Filmdreh zu tun pflegt, um sicherzustellen, dass seine hohen Ansprüche erfüllt werden. Weitere Beispiele von Künstlern wie John Lennon, Piet Mondrian oder Andy Warhol und Rubins Kunstverständnis haben mir wertvolle Denkanstöße gegeben.