Auf der Suche nach einer neuen Sprache

Vom 25. April bis 20. Oktober werden viele Meisterwerke aus dem Lenbachhaus in der Tate Gallery in London zu sehen sein, unter dem Titel „Expressionists. Kandinsky, Münter and the Blue Rider“. Währenddessen kommen wir in München in den Genuss, viele bisher selten gezeigte Arbeiten der Künstlergruppe und Neuerwerbungen zu sehen. Die Neupräsentation stellt die Entwicklung einer neuen Sprache in den Mittelpunkt und zeigt Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder, Fotografien und Skulpturen.
Während sich viele Besucher vor dem weltberühmten Bild „Blaues Pferd I“ von Franz Marc tummelten, blieb ich fasziniert an der Collage "Pavane Fantastique" von Alexander Sacharoff hängen. Sie zeigt einen Tänzer mit einem aus Papieren, Pailletten und Glitzerfolien zusammengeklebten aufwändigen Kostüm und Kopfschmuck. Besonders gefallen hat mir auch „Türkischer Café“ von August Macke mit einer Wahnsinns-Leuchtkraft. Es zählt zu den Bildern, die nach seiner gemeinsamen Studienreise mit Paul Klee und Louis Moilliet nach Tunis entstanden sind. Die drei Künstler sammelten Eindrücke von Straßenszenen, Basaren und Moscheen und bannten sie nach ihrer Rückkehr auf die Leinwand.
Ich erfuhr interessante Hintergründe über die Wurzeln des Blauen Reiter, die bis zum Jugendstil und Impressionismus zurückreichen, und die Verbindung zur Neuen Sachlichkeit. Zu sehen ist die Ausstellung mit vielen verborgenen Schätzen bis März 2025.