Von tapferen Frauen

"Das Geisterhaus" war meine erste 'Begegnung' mit Isabell Allende und hat mich damals restlos begeistert. Die chilenische Bestsellerautorin versteht es, die Schicksale ihrer Heldinnen mit großer Erzählkunst in historische Ereignisse einzubetten.
Ihre Geschichten handeln meist von starken Frauen wie der Mulattin Zarité in dem Roman "Die Insel unter dem Meer". Auf den Plantagen von Saint-Domingue wird sie als Elfjährige von ihrem Herrn Valmorain vergewaltigt und als Dienstmagd missbraucht. Als sie ihr erstes Kind bekommt, hat sie nur ein Ziel vor Augen: die Freiheit für sich und ihre Tochter.
Neben der dramatischen Handlung erfährt man Interessantes über die politischen Hintergründe in der Zeit zwischen 1770 und 1810 und über die Sklavenrevolte in der früheren französischen Kolonie Saint-Domingue, dem heutigen Haiti. In ihren anderen Werken wie "Paula" oder "Mein erfundenes Land" erzählt sie von ihrer Familie in ihrer Heimat Chile und den politischen Turbulenzen. Ich bewundere Allende, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, ihrer Leserschaft lateinamerikanische Geschichte, Kultur und Politik in unnachahmlicher Manier zu vermitteln.