In den Fängen seines Managers

Vom Aufstieg und Absturz des King of Rock ‘n‘ Roll erzählt die Biopic „Elvis“, die letztes Jahr für 8 Oscars nominiert wurde. Interessant ist die Erzählperspektive, denn seine Lebensgeschichte wird aus der Sicht seines Managers Colonel Tom Parker dargestellt.
Das Setting und die Klamotten wirken so authentisch, dass man sofort in die 1950er Jahre eintaucht und mit Spannung Elvis’ erste Erfolge verfolgt. Anfangs ist es noch amüsant anzusehen, welche Hysterien der Rockstar mit seiner Musik und seinem Hüftschwung vor allem beim weiblichen Publikum auslöst. Doch genau diese Begeisterung seiner Fans wirkt später wie eine Droge für ihn, was sein hochverschuldeter Manager zu seinem eigenen Vorteil auszunutzen weiß.
Im Laufe des Films wächst die Ähnlichkeit des Darstellers Austin Butler mit dem Original immer mehr. Bei seinen Auftritten in Las Vegas hat man fast den Eindruck, Elvis stünde auf der Bühne – so überzeugend und mitreißend ist seine schauspielerische Leistung. Als seine Ehefrau Priscilla ihm vorwirft, dass er sie und seine Tochter vernachlässige, fühlte ich mit ihr. Andererseits kann ich mir nur schwer vorstellen, wie die drei zwischen den spektakulären Konzerten beim gemeinsamen Abendessen sitzen und Alltagsgeschichten austauschen.
Man merkt, dass Baz Luhrmann, von dem auch „Romeo and Juliet“ und „Moulin Rouge“ stammen, ein Faible für das Showbusiness hat. Auch dieser Film ist musikalisch und visuell ein rauschhaftes Erlebnis.