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Ententanz auf einer einsamen Insel

2014-07-17
Oslo
Ententanz auf einer einsamen Insel

Seine Mutter wollte einen Star-Pianisten aus ihm machen. Doch als „lausiger Klavierspieler“ reicht es für Jonatan Griff aus Oslo nur zum „Alleinunterhalter“ im gleichnamigen Roman von Saabye Christiansen.

Es ist Ende Juni, Mittsommernacht. Wir befinden uns in einem gottverlassenen Hotel auf einer norwegischen Insel. Jonatan verdingt sich dort als One-Man-Band, verdient mit dem Ententanz und anderen Schlagern sein Brot und lernt die äußerst kauzige Belegschaft kennen. Kein leichter Job für ihn, Schwung in das Abendprogramm zu bringen, zumal ein tiefer Graben die Dorfgemeinschaft spaltet. Nach und nach kommen die dörflichen Geheimnisse ans Licht und auch Jonatan wird gezwungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Es passiert nichts Spektakuläres in dem Roman, doch es sind die kleinen absurden Ereignisse, die besondere Stimmung, die Saabye Christensen heraufbeschwört, und seine Ironie, die die Geschichte lesenswert machen. 

Nachdem ich schon etliche Serien aus Dänemark und Bücher aus Schweden verschlungen habe, wurde es Zeit, mich auch einmal mit dem Nachbarland Norwegen zu beschäftigen. Bisher kannte ich nur "Sophies Welt" von Jostein Gaarder und Urlaubsgeschichten von Freunden, die dort regelmäßig zum Angeln hinfahren. Die Geschichte von Saabye Christensen hat mich sehr berührt und neugierig gemacht auf seine weiteren Romane.