Kennenlern- statt Hochzeitsreise
In der Netflix-Komödie „Flitterwochen mit meiner Mutter“ steht ein junges Paar kurz vor der Hochzeitsreise nach Mauritius. Kein origineller Plot, war meine erste Reaktion, doch wie der Titel verrät, kommt es ganz anders, als geplant. Diesmal fahren - wie schon so oft gesehen - nicht die geschiedenen Eltern oder Schwiegereltern mit, die sich erst fetzen und dann versöhnen, nein, die Verlobte lässt Luca vor dem Altar sitzen und kommt erst gar nicht mit. Stattdessen springt seine Mutter Lily ein, und die beiden geben sich als Ehepaar aus.
Lucas hat sich den Aufenthalt in der Luxussuite sicher romantischer vorgestellt und trauert noch seiner Verlobten nach. Seine Mutter dagegen versteht es, sich zu amüsieren und spannt ihren ängstlichen Sohn in schräge Abenteuer ein. Dabei bieten sich viele Gelegenheiten, sich näher kennenzulernen. Der Film von Nicolas Cuche überrascht mit ungewöhnlichen Ideen, spritzigen Dialogen und sorgt für gute, typisch französische, leichtfüßige Unterhaltung. Die Schauspieler Julien Frison und Michèle Laroque vermitteln auf warmherzige Art die Komplexität einer Mutter-Sohn-Beziehung. Das paradiesische Setting macht Lust auf Urlaub und war für uns eine schöne Einstimmung auf unsere Italienreise.