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Hartes Fischerleben in Irland

2025-06-11
Killybegs
Hartes Fischerleben in Irland

Der Titel des Romans „Der Junge aus dem Meer“ ist wörtlich zu verstehen. Im Jahr 1973 wird in der Donegal Bay ein Säugling in einem Fass an Land gespült. Zunächst macht das Findelkind unter den Dorfbewohnern die Runde, bis es bei der Familie Bonnar eine neue Heimat findet und Brendan getauft wird - sehr zum Unmut vom leiblichen Sohn Declan, da die ganze Aufmerksamkeit besonders des Vaters nun seinem neuen Bruder gilt. 

Um Brendan und sein außergewöhnliches Auftauchen rankt sich bald ein Mysterium, zumal er über besondere Fähigkeiten verfügt. Das Ganze wird durch einen allwissenden Wir-Erzähler verstärkt, der sich ganz unerwartet zu Wort meldet, wenn er Traditionen oder Beobachtungen im Dorfalltag beschreibt und kommentiert.

Mich interessierte vor allem, wie der Eindringling die Dynamik in der Familie verändert und mit dem eifersüchtigen Declan in einem Haushalt aufwächst, der immer mehr in Geldnot gerät, weil die Fischerei nichts einbringt. Der Autor lenkt jedoch den Fokus stärker auf ein anderes Geschwisterpaar, nämlich Christine und ihre Schwester Phyllis, die beide unter den veränderten Verhältnissen eine bemerkenswerte Entwicklung durchmachen.

Man bekommt in diesem Roman einen guten Eindruck vom harten Leben irischer Fischer. Schade fand ich, dass die Geschichte oft von der titelgebenden Figur abschweift und wenig über ihre Gedankenwelt preisgibt.

 
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