Auf Knochenjagd

Ich kann kein Blut, geschweige denn das Herumstochern in lebendigen Organen sehen. In Arztserien wie „ER“, „Nip Tuck“ oder „Grey‘s Anatomy“ habe ich daher viele Szenen nur als „Hörspiel“ mitgekriegt. Die Gefahr besteht in der TV-Serie „Bones“ nicht. Der Anblick von menschlichen Überresten ist zwar nicht unbedingt appetitlicher, aber deutlich harmloser für mich. Außerdem nehme ich das gern in Kauf, wenn ich von einer guten Darstellerriege unterhalten werde.
Einzigartig finde ich den Charakter der Hauptfigur Temperance Brennan, die im Jeffersonian Institute arbeitet. Die forensische Anthropologin ist überdurchschnittlich intelligent und selbstsicher, ziemlich weltfremd und verfügt über eine beträchtliche Sammlung auffälliger Halsketten. Die Zusammenarbeit zwischen ihr und dem FBI-Agenten Seeley Booth, der gegesätzlicher kaum sein könnte, ist sehr amüsant und sorgt neben viel Wortwitz auch für eine Prise Romance. Die Serie hat große Ähnlichkeit mit "Castle", die ich Euch demnächst vorstellen werde. Beide weiblichen Hauptfiguren werden von vergangenen dunklen Ereignissen, die ihre Familie betreffen, verfolgt. Währenddessen knistert es ordentlich zwischen ihnen und ihren Partnern, bis aus der rein beruflichen Beziehung eine Liebesbeziehung wird.
Die Geschichten basieren auf den erfolgreichen Romanen der Anthropologin Kathy Reichs. Entstanden ist eine Serie, in der spannende und abwechslungsreiche Fälle, wissenschaftliches Hintergrundwissen und die persönliche Entwicklung der einzelnen Figuren gut harmonieren.