Ménage à trois

Ich hatte mit einem durchschnittlichen Historienfilm gerechnet, doch "Die Herzogin" hinterließ einen stärkeren Eindruck als erwartet. Das liegt vor allem an der schauspielerischen Leistung von Keira Knightley, die die Wandlung von einer lebenslustigen jungen Frau zur begehrten, aber unglücklichen großen Dame meisterhaft darstellt.
Am Anfang erlebt man Georgiana in ihrem Elternhaus noch unbeschwert und lebenshungrig. Als sie den Herzog von Devonshire heiratet, ahnt sie nicht, auf welches Schicksal sie sich einlässt. Noch genießt sie das Ansehen und zeigt sich keck und souverän. Doch ihr abweisender Mann und seine Liebschaft mit Georgianas besten Freundin vergiftet das häusliche Klima zunehmend.
Noch jetzt sehe ich die drei am Esstisch gemeinsam dinieren, als wäre es das Gewöhnlichste auf der Welt. Was für eine Farce! Der Herzog entwickelt sich immer mehr zum Ekelpaket, doch irgendwie hat man auch Mitleid mit ihm, weil er einfach nicht aus seiner Haut kann.
Die Schauspielkarriere von Keira Knightley finde ich beachtlich: von der ungestümen Fußballerin in „Kick it like Beckham“ über die Kopfgeldjägerin in "Domino" bis zur adligen Dame. In ihren prächtigen Roben und extravaganten Hüten macht sie auch diesmal eine äußerst gute Figur.