Oper fürs Volk

In einer Woche gehen die Opernfestspiele in Verona zu Ende. Lange ist es her, dass ich dort Nabucco gesehen habe. Ich bin zwar kein Operngänger, aber diese Aufführung hat mich ziemlich beeindruckt. In legerer Sommerkleidung saßen wir bei Abenddämmerung auf den warmen Steinstufen und ließen die monumentale Kulisse und den Gesang der Massenchöre auf uns wirken. In der größten Freilichtbühne der Welt dem Gefangenechor zu lauschen, ging ziemlich unter die Haut.
Die Idee, eine Arena, in der sich einst Gladiatoren einen Kampf auf Leben und Tod lieferten, für eine Opernaufführung zu nutzen, entstand 1913 in einem Bierlokal auf der Piazza Brà. Der Startenor Giovanni Zanatello sprach mit Freunden über den 100. Geburtstag von Giuseppe Verdi und hatte plötzlich den Einfall, ihn in der Arena zu feiern.
So wurde letztes Jahr nicht nur der 200. Geburtstag Verdi, sondern auch der 100. Geburtstag der Arena als Spielstätte gefeiert. Es entstand das Museum AMO Arena MuseOpera im Palazzo Forti – für meine Mutter sicher ein Paradies, um von Hand geschriebene Partituren von großen italienischen Opernkomponisten, Kostüme und Bühnenbilder zu bewundern. Gern würde ich eines Tages mit ihr als begeisterter Verdifan die Schau "Werdi Vagner" im Palazzo della Gran Guardia besuchen.