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Tollkühner Fluchtplan

2014-08-28
Teheran
Tollkühner Fluchtplan

Wieder einmal hat sich für mich bestätigt: Die bewegendsten Geschichten schreibt das Leben. Nach „American Hustle“, „Betty Anne Waters“ und „Hijacking“ habe ich nun innerhalb kurzer Zeit den vierten Film gesehen, der auf einer wahren Begebenheit beruht: "Argo" von und mit Ben Affleck.

Die Botschaftsbesetzung und Geiselnahme in Teheran 1979 bildet die Rahmenhandlung. Sechs US-Botschaftsmitarbeiter, die in der kanadischen Botschaft vorübergehend Unterschlupf finden, sollen von der CIA befreit werden. Eine Unterhaltung mit seinem Sohn über den Film "Planet der Affen" bringt den CIA-Agenten Tony Mendez auf eine aberwitzige Idee: Er will die sechst Amerikaner als Filmteam getarnt aus dem Iran ausfliegen.

Damit das Ganze auch glaubhaft wirkt, wird jedes Detail gründlich geplant: Eine Filmgesellschaft mit zwei herrlich verschrobenen Typen wird gegründet, ein Drehbuch zu einem Science-Fiction-Film und eine Scheinbiografie für jeden einzelnen vorbereitet. Allen ist bewusst, dass das kleinste Versehen das tollkühne Unterfangen zum Scheitern bringen kann.

Der Film fesselt durch seine Authentizität, seinen starken Spannungsbogen und bietet durch eine Starbesetzung, flotte Sprüche und kritische Töne über das Filmgeschäft sehr anspruchsvolle Unterhaltung.

Erschreckend finde ich, dass das Thema brisanter ist denn je. Die Krisenherde nehmen zu und erst letzte Woche wurde von einer Befreiungsaktion eines amerikanischen Journalisten in Syrien berichtet, die tragischerweise scheiterte.