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Revolte auf Gefängnis-Insel

2015-01-15
Bastoy
Revolte auf Gefängnis-Insel

Mit einer poetischen Erzählung über einen Wal beginnt der ungewöhnliche Film "The king of devil's island" von Marius Holst, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Er spielt Anfang des 19. Jahrhunderts in einem Gefängnis für jugendliche Straftäter auf der norwegischen Insel Bastoy.

Eines Tages werden dort der kräftige Junge Erling und der schmächtige Ivar eingeliefert. Erling weigert sich von Anfang an, sich dem Regime und den Regeln der Erziehungsanstalt unterzuordnen. Gesteuert von seiner Unbeugsamkeit und seinem starken Ego, unternimmt er mehrere Fluchtversuche und schadet damit nicht nur sich, sondern auch der Gemeinschaft. Die drakonischen Strafarbeiten bei eisiger Kälte und die gnadenlosen Erziehungsmaßnahmen sind nur schwer mitanzusehen.

Erlings Gegenpol Olav steht wegen seines vorbildlichen Benehmens kurz vor der Entlassung und ist als Aufseher stets bemüht, die Gruppe zusammenzuhalten. Naheliegend, dass sich die zwei gegensätzlichen Figuren in die Haare kriegen.

Doch das eigentlich Interessante in dem Film ist die unterschiedliche Entwicklung und Annäherung der zwei Charaktere. Während Erling allmählich Gefühle der Solidarität entwickelt, lernt Olav, sich gegen Unrecht aufzulehnen und für andere Menschen einzustehen. Angesichts des unethischen Verhaltens der Lehrkräfte, fragt man sich ohnehin, wer hier eigentlich wem etwas beizubringen hat. Die Eskalation und Wende zum Schluss raubt einem schlichtweg den Atem. Ein Filmjuwel, das noch sehr lange nachwirkt.

 
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