Der Traum von einer großen Zukunft

Ein Geschäftsmann, ein Dienstmädchen und die Stadt Bangalore sind die Protagonisten in dem Roman „The Hope Factory“ ("Die Farben der Hoffnung") von Lavanya Sankaran. Die indische Millionenmetropole hat einen großen Einfluss auf die Lebenswege der zwei gegensätzlichen Figuren.
Anand Murthy ist ein erfolgreicher Unternehmer und kurz davor, einen bedeutenden Auftrag an Land zu ziehen. Für die Expansion seiner Fabrik benötigt er Bauland und Geld, doch wegen der korrupten Verhältnisse gestaltet sich das Unterfangen immer schwieriger.
Kamala arbeitet als Dienstmädchen für Anands Frau Vidja und teilt sich eine kleine Wohnung mit ihrem Sohn. Er soll es einmal besser haben als sie selbst und sie arbeitet hart dafür, ohne sich über die Launen ihrer Herrin zu beklagen.
Der Leser verfolgt deren Schicksale vor der beeindruckenden Kulisse Bangalores. Die Entwicklung von einem verschlafenen Dorf zu einer wirtschaftlich boomenden Metropole mit 8 Millionen Einwohnern ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Indien in den letzten zwei Jahrzehnten verändert hat. Lavanya Sankaran wirft ein authentisches Bild ihrer Heimat mit all ihren Widersprüchen – der immensen Dynamik und Kreativität einerseits, den korrupten und unzuverlässigen Strukturen andererseits und wie Menschen aus verschiedenen Klassen trotz aller Hindernisse zielstrebig und voller Hoffnung ihren eigenen Weg gehen.