Die Tränen des Starnberger Sees

33.345 Schritte. 19,75 km. Das zeigte die Health App auf meinem Smartphone nach unserem Marsch um die Osterseen letzten Donnerstag an. Damit liege ich immer noch weit hinter dem Pensum eines Bekannten, der gerade auf dem Jakobsweg unterwegs ist und bis zu 75.000 Schritten am Tag schafft. Aber ich konnte mich ganz gut in ihn hinein versetzen.
Einen Ausflug in das Naturschutzgebiet Osterseen kann ich jedem nur empfehlen. Die Hochmoorlandschaft umfasst 19 kleine Seen, auch „Tränen“ des Starnberger Sees genannt, vergossen angesichts des herrlichen Panoramas. Meine Freundin und ich starteten unsere Route in Iffeldorf bei Penzberg. Der Spazierweg führt mal durch dunkle Wälder, mal an Moorwiesen vorbei und liegt zum größten Teil im Schatten – genau richtig für einen heißen Sommertag. Immer wieder genießt man den Blick auf die Seen, das Farbenspiel von Dunkelblau bis Türkisgrün und die Alpenkette im Hintergrund. Die kürzeste Route ist in etwa zwei Stunden zu schaffen, doch wir machten einen großen Umweg und erkundeten verschiedenste Wege.
Wer zwischendurch ins Wasser hüpfen möchte, tut dies am besten nicht an den überfüllten Badeplätzen, sondern an der Ostseite des Fohnsees. Da gibt es einige versteckte Fleckchen, wo man eine Pause einlegen und sich im immerhin schon 20 Grad warmen Wasser erfrischen kann. Kein Wunder, dass diese Gegend nicht nur Naturfreunde, sondern auch Künstler wie Franz Marc, Kandinsky, Jawlensky und Gabriele Münter anlockte und zu ihren Landschaftsbildern inspirierte.