Alles im Griff

Mindestens soviel Grund zur Verzweiflung wie die bekannten "Desperate Housewives" haben die "House Husbands" in der gleichnamigen australischen Serie, die auf Netflix zu sehen ist. Sie handelt von vier gestressten Vätern, die sich um ihre fünfjährigen Kinder kümmern und sich als Hausmann durch den Alltag schlagen.
Die Serie lebt vor allem davon, wie unterschiedlich die Charaktere sind. Jeder hat seine Schwächen und Macken, doch wenn es hart auf hart kommt, halten sie zusammen und helfen einnander, was irgendwie rührend ist. Am witzigsten ist Lewis, der sich einerseits gern aufspielt und ganz schön auf die Nerven gehen kann, andererseits die Truppe zusammenhält, wenn alles den Bach runterzugehen droht. Schmunzeln muss man auch über seine Ehefrau, eine gestresste Krankenschwester, die mit dem größten Chaos zu Hause fertig werden muss und doch in jeder Lebenslage ihren trockenen Humor behält. Mark nimmt ausgerechnet einen Teilzeitjob in einer Werbeagentur an und erfährt täglich aufs Neue, was es heißt, zwischen anspruchsvollem Beruf, Kind und Haushalt zu jonglieren. Währenddessen kämpft Footballer Justin nach der Trennung von seiner Frau um das Sorgerecht für seine drei Kinder.
Erstaunlich, wie stark die Eltern in Australien in schulische Aktivitäten eingebunden werden, sei es Geldspenden für eine guten Zweck sammeln, Sportwettbewerbe oder Vorträge über ihren Beruf. Entsprechend sind die House Husbands ziemlich gefordert. Mit jeder Folge gewinnen die Figuren an Tiefe und haben sich wiederholt einer neuen Wende im Leben zu stellen. Ich bin gespannt, wie der ganz normale Alltagswahnsinn des Männerquartetts in der dritten Staffel weitergeht.