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Medizin braucht Magie

2015-07-09
Göttingen
Medizin braucht Magie

Dr. Eckart von Hirschhausen dürfte mittlerweile jedem ein Begriff sein. Ob im Fernsehen, in Bestseller-Regalen von Buchhandlungen oder im Kundenmagazin einer Drogeriekette – überall springt einem das Lächeln des „Glücksdoktors“ ins Auge. 

In seinem aktuellen Bühnenprogramm „Wunderheiler“ widmet er sich der Schulmedizin und alternativen Heilmethoden – eine Gegenüberstellung, die erfahrungsgemäß hitzige Diskussionen entfachen kann. Auf humoristische Art erklärt der Comedy-Arzt die wundersame Wirkung von Placebo-Tabletten und nimmt überzogene Erwartungen von Patienten und abstruse Empfehlungen von Ärzten aufs Korn. Vieles hat man selbst schon in ähnlicher Form erlebt. So erhielt ein Bekannter von mir mit einer Kälteallergie tatsächlich den ärztlichen Rat, Kälte zu meiden. 

Auch in anderen Punkten kann ich ihm nur zustimmen – zum Beispiel, was für ein Wunderwerk der Körper ist, wenn man bedenkt, wie schnell eine Wunde von allein verheilt. Oder dass man, mit wenigen Ausnahmen, auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten kann ohne Mangelerscheinungen befürchten zu müssen. Sympathisch ist, dass der Arzt rät, aus beiden Welten das Beste für sich selbst zu nutzen. Magie und Wissenschaft schließen sich nicht unbedingt aus.

Eine magische Stimmung, von der einige Besucher des Bühnenprogramms berichteten, vermag die Audioversion nicht zu vermitteln. Auch große Lacher blieben bei mir aus, doch immerhin musste ich öfters schmunzeln, zum Beispiel bei der Frage „Warum tut mein linkes Knie wegen Alterserscheinungen weh, wenn das rechte genauso alt ist?“

Nach der Sommerpause setzt der Kabarettist seine „Wunderheiler“-Tournee fort. Erster Termin ist der 15. September in Göttingen.