Motivationskiller entlarvt

In der vergangenen Woche zog ich meinen unfertigen Roman hervor und versuchte, wieder in die Geschichte hineinzufinden. Von der Grundidee war ich nach wie vor überzeugt. Auch der Szenenaufbau konnte weitestgehend beibehalten werden.
Ich fragte mich, weshalb ich die Motivation verloren hatte, weiter daran zu arbeiten und kam zu folgender Erkenntnis: Ich hatte Schauplätze und Charaktere gewählt, die objektiv gesehen, gut hineinpassten, aber einfach nicht meine Fantasie anregten. Entweder wusste ich zu wenig darüber oder die Thematik interessierte mich nicht genügend, um Recherchen anzustellen. Warum machte ich mir die Arbeit also unnötig schwer? Sofort beschloss ich, die schwierigen Szenen und Details so abzuändern, dass ich mehr aus meinem Erfahrungsschatz schöpfen kann und wieder Spaß daran habe, sie zu schreiben und auszuschmücken. Deshalb spielt meine Geschichte nicht mehr in einem Seniorenheim. Mir kam eine viel bessere Idee. Mehr verrate ich vorerst nicht.
Ich kann mich erinnern, dass K. M. Weiland in ihrem Buch „Outlining your novel“ („Wie man einen Roman plant“) einen ähnlichen Tipp gibt. Das Buch kann ich jedem empfehlen, der wissen möchte, wie man ein Romankonzept entwirft, einen Spannungsbogen aufbaut und Struktur und Szenenfolge skizziert.
Hier noch weitere gute Tipps von Weiland:
– Schreibe vorab die perfekte Rezension für deinen Roman.
– Verwende einen alten Kalender und trage die Zeitschiene und Ereignisse deiner Geschichte ein.
– Konzept, Charakter, Thema, Struktur, Szene, Ausführung und Erzählstimme sind die wichtigsten Elemente eines Romans.
– Überlege, was der Leser erwartet und überrasche sie mit dem Gegenteil.
– Jede Szene muss einen Sinn haben und die Handlung vorantreiben.