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Wer nicht hört, muss fühlen

2015-09-12
Lillehammer
Wer nicht hört, muss fühlen

Als pädagogisch äußerst bedenklich ist die Serie "Lillyhammer" zu betrachten, die auf Netflix zu sehen ist. Sie handelt von Frank Tagliano, einem ehemaligen New Yorker Mafiosi, der im Rahmen des Zeugenschutzprogramms ausgerechnet im beschaulichen Lillehammer ein neues Leben anfangen will. Mit dem neuen Namen Giovanni Hendriksen und seinen neu gewonnenen Freunden gründet er die Bar Flamingo, die sich bald zum beliebtesten Hotspot entwickelt. Sowohl beruflich als auch privat stößt er immer wieder auf Hürden, die ihm gar nicht in den Kram passen, doch nach dem Motto "Eine Hand wäscht die andere" bekommt Giovanni immer seinen Willen – wenn nicht legal dann eben illegal. Gäbe es ein Handbuch für seine typische Vorgehensweise, hätte es den Titel "Wer nicht hört, muss fühlen".

Und trotzdem hat man ihn als Zuschauer einfach gern, diesen Giovanni, der trotz seiner fragwürdigen Moral viel Herz hat, genauso wie sein Freund Torgeir, den er zum Geschäftsführer von Flamingo ernennt. Leider kann sich Giovanni auch in der zweiten Staffel nicht voll und ganz seinen neuen Aufgaben widmen, denn seine Vergangenheit holt ihn immer wieder ein und sorgt für witzige und spannende Szenen in Manhattan. Hut ab vor dem Casting Team. So viele skurrile, teilweise hässliche und abgefahrene Charaktere in geballter Form habe ich selten erlebt. Ich habe ein wenig gebraucht, um mit der Serie warmzuwerden, doch mittlerweile bin ich von den exzellenten Darstellern, dem subtilen Humor und den tollen Landschaftsaufnahmen begeistert.