Keine Macht den Gewohnheiten

Schnell noch die letzten Weihnachtsplätzchen und Pralinenberge verputzen, bevor es losgeht mit den neuen Vorsätzen: Weniger Süßes, weniger Rotwein ... Oder was habt Ihr Euch für dieses Jahr vorgenommen?
Der Mensch und seine Gewohnheiten war für mich schon immer ein faszinierendes Phänomen. Warum tue ich bestimmte Dinge so und nicht anders? Vieles wird einem aus dem Elternhaus mitgegeben. Aber wann kommt der Zeitpunkt, an dem man seine Gewohnheiten überdenkt oder gar ändert?
Man hört ja oft, wenn man älter wird, ändert man sich nicht mehr. Seitdem ich das Buch „Making habits, breaking habits“ von Jeremy Dean gelesen habe, bin ich anderer Meinung. Der Psychologe ist Forscher an der University College London und gibt auch auf seiner Website PsyBlog so manch interessanten Aufschluss über menschliche Verhaltensweisen.
Aus reiner Neugier habe ich ein paar Tipps aus seinem Buch befolgt und einiges hat tatsächlich funktioniert. Zum Beispiel war ich der festen Überzeugung, dass ein Michkaffee am Morgen einfach unverzichtbar ist, um in den Tag zu starten. Da mich die ständigen Kaffeeentzugskopfschmerzen nervten, begann ich statt dessen Obst zu essen. Ich weiß, es klingt nach einem ziemlich faden Ersatz, aber schon nach einer Woche wurde es zur angenehmen Gewohnheit. Wer ein Laster loswerden möchte, könnte sich laut Jeremy Dean leichter tun, indem er die unerwünschte Gewohnheit durch eine konkrete positive Handlung ersetzt.
Ein paar feste Rituale im Alltag wie ein ausgedehntes gemeinsames Frühstück am Wochenende (Harry pflichtet mir nickend bei) oder meine festen Trainingsstunden im Fitness-Studio (jetzt verdreht er die Augen) sind mir wichtig. Aber hin und wieder ungewohnte Dinge in seinen Alltag einzubauen, hat seinen Reiz.