Es begann in Montmartre
Was ich zurzeit weitaus mehr nutze als das Videoangebot von Amazon Prime ist das Fernsehprogramm von arte. Dank dem Kindle TV kann ich bequem in der App surfen und finde besonders im Genre ‚Film und Kunst’ jede Menge interessanter Dokumentationen, die man sich zudem in der Originalversion ansehen kann. Dazu zählt zum Beispiel „Les Aventuriers de l’Art Moderne“. Die sechsteilige Dokureihe erzählt die Geschichte der Künstler und Intellektuellen von den Anfängen der modernen Kunst bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts zieht es Maler, Dichter und Literaten in die Künstlermetropole Paris, darunter Max Jacob, ein mittelloser Dichter. Beim Kunsthändler Ambroise Vollard stößt er auf Arbeiten eines noch unbekannten Pablo Picasso und ist fasziniert. Die beiden freunden sich an und lassen sich mit dem Dichter Apollinaire im Bateau-Lavoir, einer ehemaligen Klavier-Manufaktur, nieder.
Die Machart der Dokumentation gefällt mir besonders gut. Authentisches Archivmaterial wird durch fantasievolle Illustrationen, Spielszenen und Animationen ergänzt. Man fühlt sich in die damalige Zeit zurückversetzt und erlebt die Geburtsstunde des Fauvismus, des Kubismus und des Dadaismus mit. Man erfährt, auf welche Weise sich die Maler und Literaten wie Chagall, Modigliani, Aragon und Breton gegenseitig beeinflussten. In den je 50-minütigen Folgen wird vor den Augen des Zuschauers die Welt des Pariser Kunstlebens entfaltet, von der beflügelnden Zeit in Montmartre bis zu den zerstörerischen Folgen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.
Als nächstes steht für mich die vierteilige Reihe "Epochen der Musikgeschichte" auf dem Programm.