Wiedersehen mit den Muchachas

Katherine Pancol hat uns ganz schön auf die Folter gespannt. Im Mai ist endlich der dritte und letzte Band ihrer Trilogie unter dem Titel „Muchachas – Nur ein Schritt zum Glück“ erschienen, und dieser letzte Schritt gestaltet sich für die verschiedenen Frauenfiguren sehr unterschiedlich.
Die Schrotthändlerin Stella setzt ihre Rachepläne endgültig in die Tat um und zeigt dabei eine ungeahnte Kühnheit und Energie. Joséphine gelingt es endlich, ihre ständigen Zweifel abzulegen und lernt, sich selbst zu respektieren und ihren Mitmenschen zu vertrauen. Sogar Léonie, die jahrelang unter den Gewaltausbrüchen ihres Mannes litt, fasst wieder Lebensmut, nachdem sie sich nicht nur als Opfer sieht, sondern ihre eigene Schuld und Verantwortung gegenüber ihrer Tochter erkennt und dazu steht.
Während diese Frauen allmählich ihr Selbstbewusstsein zurückgewinnen, verfügen die Modedesignerin Hortense und Rays Geliebte Violetta mehr als nötig davon. Hortense nutzt ihren Kreativschub, um mit ihrer neuen Kollektion Paris und die Welt zu erobern während Violetta sich der Herausforderung annimmt, das Image des Bürgermeisters von Saint-Chaland und dessen Frau aufzupeppen. Nachdem sie von ihrem Freund Ray gedemütigt wird, findet sie glücklicherweise eine Aufgabe, die ihr weitaus besser gelingt: an Rays endgültigem Untergang mitzuwirken.
Meiner Meinung nach hat sich die Autorin im dritten Band noch ein Stück gesteigert – sowohl in der Ausführung der Charaktere als auch in ihren sprachlichen Stilmitteln. Jeder Figur gibt sie ihre eigene individuelle Stimme und arbeitet im gleichen Zuge ihre persönliche Entwicklung heraus, die sie nicht nur räumlich, sondern auch charakterlich näherbringt: die Fähigkeit, ihr Glück nicht mehr von Männern abhängig zu machen, und sich von keinem mehr herabsetzen zu lassen. Der Untertitel hätte auch „Nur ein Schritt zur Selbstliebe“ lauten können.