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Klassik trifft Comic

2016-07-23
Tokio
Klassik trifft Comic

Wofür können sich Japaner am meisten begeistern? Genau, für klassische Musik und Anime. Warum sonst gibt es so viele Verfilmungen von Comics, die von Komponisten, Dirigenten oder Pianisten handeln? Bestes Beispiel dafür ist die erfolgreiche japanische Produktion „Nodame Cantabile“. Sie basiert auf einer preisgekrönten Manga-Serie der japanischen Zeichnerin Tomoko Ninomiya, die von 2001 bis 2009 in einer Manga-Zeitschrift und 23 Sammelbänden veröffentlicht wurde. Aus dieser Idee entstand sowohl eine Serie mit zwei Staffeln als auch ein zweiteiliger Spielfilm.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Musterstudent Shinichi Chiaki, der als Kind mit seinen Eltern Europa bereiste und die klassische Musik kennen und lieben lernte. Geprägt hat ihn vor allem die Begegnung mit dem Dirigenten Sebastiano Viera. Nun studiert er an der Musikakademie Momogaoka in Tokio Klavier, träumt aber davon, Dirigent und Komponist zu werden. 

Durch Zufall lernt er Megumi Noda mit dem Spitznamen Nodame kennen, die nicht nur seine Kommilitonin, sondern auch Nachbarin ist. Ihr einzigartiges Klavierspiel beeindruckt ihn, doch alles andere löst nur Entsetzen aus: sie ist ein Messie, chaotisch und jagt ihm auch noch hinterher. Ihr verdankt er allerdings die Chance, ein Studentenorchester zu leiten und zu lernen, die musikalischen Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schätzen. In der zweiten Staffel ziehen sie gemeinsam nach Paris, wo Nodame ihr Studium an der Conservatoire de Musique aufnimmt, während Chiaki sich als Dirigent des Roux-Marlet-Orchesters bewähren muss. 

Witzig ist vor allem die Machart der Serie: Aufkochende Emotionen und hitzige Wortgefechte werden mit visuellen Effekten untermalt, dass man meint, man lese einen Comic. Sehenswert ist die Serie aber vor allem wegen der wunderbaren musikalischen Darbietungen unter anderem von folgenden bekannten Werken:

Adagio cantabile von Beethoven
Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 von Brahms
Fantaisie-Impromptu in cis-Moll, op. 66 von Chopin
L’Isle Joyeuse von Claude Debussy
Danse russe aus Stravinskys Petruschka
Miroirs von Maurice Ravel
Klaviersonate Nr. 18 von Mozart